Ein Roadtrip macht richtig viel Spaß. Es sei denn, Sie haben Kinder. Wobei sich das Stresslevel für die Eltern ganz klar überproportional zur Anzahl der Kinder verhält. Sie wollen verreisen? Schauen Sie sich zur Vorbereitung unbedingt meine evidenzbasierten Erkenntnisse hierzu an.

Autofahrten mit einem Kind:
Kind wird in 15 Schichten in den Maxi Cosi gezwängt. Vater fährt, hört entspannt seine Playlist. Mutter sitzt mit Baby hinten. Singt. Streichelt. Schneidet seltsame Grimassen. Baby schreit (vermutlich aufgrund Hitze). Alle zwei Minuten wird rechts rangefahren. Kind darf aus dem Sitz, wird geschunkelt und liebkost. Dazu werden kleine mundgerechte Obststückchen serviert. Dann wieder ab in den Sitz und die Fahrt geht weiter. Dieses Prozedere wiederholt sich bis zur Ankunft am Zielort beliebig oft.

Autofahrten mit zwei Kindern:
Paw Patrol in Dauerschleife, maximale Lautstärke. Vater und Mutter vorne. Müssen sich in Gebärdensprache unterhalten, da Kinder sonst nichts hören. Nach zehn Minuten Fahrt hat Mutter das Gefühl, Oktopusarme bekommen zu haben. Apfel, Kekse, Trinken, Pixibuch, falsches Pixibuch, Kekse, Schnulli, Trinken, Trinken verschüttet, wieder falsches Pixibuch. Dann stellt Mutter mit Schrecken fest, dass schon fast alle Vorräte weggegessen, weggekrümelt oder weggeschmiert wurden. Sie dreht sich zur Sicherheit nur noch mit zusammengekniffenen Augen um. Dann nach 13 Minuten – neuer Rekord! – die Frage aller Fragen. Wann sind wir endlich daaa?!?! Nach 14 Minuten brüllen beide Kinder bis zur Ankunft am Zielort.

Autofahrten mit drei Kindern:
Vater fährt. Neben ihm, sich in einer verkehrsrechtlichen Grauzone befindend, Kind 1 im Kindersitz. Bibi und Tina auf maximale Lautstärke. Mutter sitzt auf einer Popacke hinten in der Mitte. Alle zehn Minuten wird die Pobacke gewechselt. Rechts Kind 2, das abwechselnd Hunger, Durst, Langeweile, Schmerz oder Pipikacka empfindet. Links Kind 3. Mutter stillt im Halbstundentakt in den Maxi Cosi hinein, beide Pobacken in der Luft (yiieha!). In der Zwischenzeit kriegen abwechselnd Kind 1 oder 2 einen Nervenzusammenbruch. Gründe hierfür weitestgehend unbekannt oder nicht nachvollziehbar. Die verbleibende Fahrtzeit brüllen alle anwesenden Personen im Auto bis zur Ankunft am Zielort.

Anm. d. Red.: Wer Autofahrten mit vier Kindern oder mehr mental überlebt hat, bitte melden.