
Wenn meine liebe Freundin und Bloggerkollegin Evelyn von Little Paper Plane und ich gemeinsam einen Beitrag über Corona schreiben und wie es uns als Familien ergeht, dann kommt das dabei raus! Lest, teilt und schaut unbedingt bei ihr vorbei, es lohnt sich. (Auf ihrem Blog und bei Instagram).
Wir schreiben Mai 2020. Zwei Monate lang haben wir uns jeden Tag eine ganz seltsame Science-Fiction Serie reingezogen. Langsam wird das nun aber doch etwas fad, wiederholt sich alles ständig. Und wir kehren zurück zu einem gelockerten, neuen Alltag. Lockerung ist überhaupt das große Wort. Hier wird gelockert, da wird gelockert, überall wird gelockert. Locker sitzen bei uns momentan allerdings nur Schimpfwörter, die Fernbedienung vom TV-Babysitter und der platzende Kragen.
Wir lieben unsere Kinder bis zum Umfallen und weit darüber hinaus. Aber auch schon vor diesem blöden C-Wort war das Leben ein Teufelskreis der Unvereinbarkeit. Die Leidtragenden waren – wie so oft – wir Eltern. Die Mütter packten in ihre Teilzeitjobs ohnehin schon eine Vollzeitstelle rein, weil sie doch einfach so wahnsinnig effizient waren. Die Väter wurden beim bloßen Aussprechen des Wortes „Elternteilzeit“ angeschaut als wären sie Aliens vom Planeten „Gehtjagarnicht“ und so hatten sie selbstredend die Rolle des Familienversicherers inne. Wer mehr verdient, arbeitet natürlich mehr. Gender Pay Gap und so.
Und abends stand da an der Tür schon eine Mama mit ein bis vielen Kindern im Arm zur sofortigen Übergabe. Warum? Weil Mutters Vollzeitjob doch nicht so recht in die Teilzeitstelle passte. Oder weil ausnahmsweise die Mama mal Pipikacka wollte. Oder weil sie im Bad einfach mal kurz stumm schreiend ins Handtuch beißen musste. Ihr kennt das.
Wir Eltern drehten uns schon vor der großen Seuche mit zwei Jobs und Kindern immer schneller im Teufelskreis-Karussell der Unvereinbarkeit. So, und dann kam der Lockdown. Als diese Krise über unsere Köpfe hereinbrach wie ein fieses Hagelgewitter waren wir Mamas schnell zur Stelle. Wir spannten routiniert unsere selbstlosen Schirme auf, denn wenn einer schnell auf Unvorhersehbares reagieren kann, dann wir Mütter. Aber dieses Mal dauerte es nicht lange und wir mussten uns eingestehen: diesen Hagelschlag auszuhalten war reine Glückssache. Ob man Kinder hatte, die über das Kleinkindalter vielleicht schon lange hinaus waren, ob man vielleicht doch noch in zweiter Instanz zu den systemkritischen Berufen zählte und in die Notbetreuung rutschte, ob der Chef verständnisvoll auf das neue (nicht funktionierende) Home-Office reagierte, ob genug Geld auf dem Konto war, eine kleine Durststrecke ohne Existenzsorgen durchzuhalten, ob man alleinerziehend war oder nicht, ob das Schulkind mit dem Home-Schooling gut zurecht kam oder Amok lief und so weiter und so fort.
Voll erwischt
Ja, Corona hat uns Familien mit Kindern voll erwischt. Wie ein Schlag ins Gesicht, ohne Rücksicht auf Verluste. Und trotzdem mussten vor allem wir achso flexiblen Mütter weiter machen, weiter leisten, weiter funktionieren. Mit blauem Auge, uns nicht beklagend und natürlich unsichtbar. Die großen Worte wurden aus pastellfarbenem Social-Media-Glitzer Papier ausgepackt. „Krise als Chance“ haben sie gesagt, „Hey, entschleunigt doch mal“ oder „Bastelt doch ein bisschen!“.
Und wir so… häh?! Wenn zwei Elternteile im Homeoffice arbeiten mit Kleinkindern, Kindergartenkindern, zu beschulenden Großkindern, ist das entschleunigt? Ernsthaft? Oder die Alleinerziehende, die ihr volles Gehalt für den nächsten Wocheneinkauf benötigt? Ist das wirklich eine Chance? Oder ist das eher eine Gleichung für den perfekten Kollaps? Eine selbsterfüllende Prophezeiung?
Diese fiesen kleinen Superspreader
Und dann sind da ja noch die Kinder, diese kleinen Virenschleudern. Die Geschöpfe, vor denen man Angst hat. Die SUPERSPREADER. Das könnte der Titel eines neuen Blockbusters sein. Und natürlich ist es auch vollkommen legitim und nachvollziehbar, wenn jetzt Hinz & Kunz fluchtartig und Maske hochziehend die Straßenseite wechseln, wenn sie eine müde Mama mit ihren bösen Bälgern entgegenkommen sehen. Oder noch ein mahnendes „Abstand halten!“ hinterherwerfen. Denn nach Wochen eines kompletten Lockdowns in den eigenen vier Wänden tragen unsere Kinder ganz sicher ausnahmslos das böse Coronavirus in sich, diese kleinen unhygienischen Zwergenmenschen.
Schieben wir doch einfach den Kindern den schwarzen Peter zu. Auch wenn es ein erwachsener Mann war, der einer Fledermaus den Kopf abgebissen hat – völlig egal – Kinder müssen der Gesellschaft fernbleiben. Lieber lassen wir Heinz wieder in den Baumarkt und Hilde zur langersehnten Dauerwelle. Und die restlichen Millionen wieder in die Biergärten, Gaststätten und zum freudigen Shoppen. Wem dann noch langweilig sein sollte inmitten all der gelockerten Entschleunigung, der darf ja nun glücklicherweise wieder Fußball schauen. Heinz und Hilde grölen eben lauter. Und sie haben auch etwas mehr Kohle als unsere Kinder in ihren Paw Patrol Spardosen.
Das Lesen zwischen den Zeilen der Pressemitteilungen deprimiert, lässt uns verzweifeln. Und das, was nach Covid-19 bleiben wird, ist bitter. Es ist das Aufzeigen einer Gesellschaft, die Eltern und insbesondere die Mütter vergisst, Hilfeschreie von Familien ignoriert und Kinder manchmal einfach lieber aus dem Blickfeld haben möchte.
Für einen sozialeren Infektionsschutz
Könnte man Infektionsschutz nicht gerechter umsetzen? Sozialer? Es ging uns nie darum, sofort wieder alles zu öffnen. Wir haben keine aus dem Boden gestampfte Petition unterschrieben zur unverzüglichen Öffnung aller Kindertagesstätten. Und der Hashtag #WirbleibenZuhause bildet genau das ab, was wir doch alle getan haben. Aber wie kann es sein, dass wir über Bundesliga sprechen und die Familien dort draußen zusammenbrechen lassen? Die schauen euch dann nämlich auch nicht mehr beim Fußballspielen zu. Verzeihung, beim sozial-distanzierten Zweikampf.
Wenn hier so viele Gelder aus Töpfen gefischt werden (können), wo bitte bleiben die Gelder für die Familien? Warum dürfen die arbeitenden Eltern (ohne Notfallbetreuung) nicht beide ihre Arbeitszeit verkürzen bei gleichbleibender Bezahlung? An alle Eltern: Wer von euch hatte vor Corona mit täglicher Betreuungszeit und Erwerbstätigkeit noch irgendwelche Puffer? So einen klitzekleinen? Finger hoch?!
Kleine Anmerkung: Die kleinen Superspreader sind es im Übrigen, die später all diese Gelder wieder in die Töpfe reinwerfen müssen.
Dieser dumme Virus fordert uns allen so viel ab. Und wenn wir sehen, wie viele Menschen ihr Leben lassen, dann ist das unfassbar traurig. Die Angst um die Eltern und Großeltern lastet – nur nebenbei erwähnt – auch noch zusätzlich auf uns, jungen Familien.
Und eins ist klar, es geht hier nicht um Pobacken zusammenpressen. Schon lange nicht mehr.
Liebe MachthaberInnen
Liebe EntscheidungsträgerInnen und GroßkonzernfördertöpfeschöpferInnen, versuchen Sie heute Abend doch einfach mal mit einem Honig-Nutella-Gemisch Ihre Zähne zu putzen. So in etwa funktioniert das hier bei uns gerade alles mit Home-Office, Home-Schooling, Home-Entertaining, Home-Catering, Home-Caring. Danach laufen Sie noch mit zugebundenen Augen über zwei Handvoll Legosteine, die unsere Kinder gerne für Sie professionell drapieren werden. So fühlt sich das in etwa seit dem 13. März bei uns an. Und zwar durchgehend. Und wenn Sie die Augenbinde dann ablegen und noch die wunderschönen Sternanemonen an den Wänden Ihrer Stadtrandvilla betrachten, im zarten Eddingschwarz… dann, ja dann gewinnen Sie vielleicht eine leise Ahnung, wie es bei uns aussieht.
Bitte seht uns Eltern wieder als das an, was wir sind. Liebende, übernächtigte, helfende, durchschnittsverdienende, oftmals kraftlose, aber völlig normale Menschen. Wir sind keine Maschinen. Wir können uns nicht klonen. Wir können nicht normal weiterarbeiten und dabei die Kinderbetreuung komplett übernehmen. Wir können aber auch keine Stunden reduzieren und stattdessen Geld drucken gehen.
Wir brauchen eure Unterstützung!
P.S.Im März hat das Bundesministerium für Gesundheit ein kleines Video in den sozialen Medien gepostet mit zehn Tipps zur Unterstützung für die Arbeit im Home-Office. Punkt 8 war: „Störfaktoren aus dem Arbeitszimmer verbannen.“
P.P.S.: Issssch abe gar kein Arbeitszimmer!
P.P.P.S.: Wir haben den vierjährigen und den zweijährigen Störfaktor derweil für acht Wochen ins Kinderzimmer gesperrt. Passt, oder?

Hey alles wahrheitsgetreu und super beschrieben!! Klasse Text. Prima Mutti!
Weiter so. Wir alle Eltern hoffen, dass es bald gesundheitlich und wirtschaftlich voran geht!
Bleiben Sie Gesund.
Liebe Grüße
Eure Leserin
I Love it 😍😍!! Ein Text zum weinen und lachen.
Bleibt ihr auch gesund und haltet durch! 🌈
Vielen Dank für diese Worte. Sie sprechen mir, so wie vermutlich allen Eltern, aus der Seele! Wir Eltern, insbesondere Mütter, sollen sich jetzt bloß nicht beschweren. Schließlich haben wir uns ja selbst für unsere Kinder entscheiden. Tja, selbst schuld. Sehr zu, wie ihr damit klar kommt. Umso wichtiger, dass wir – auch wenn die Energie langsam schwindet – laut werden uns es auch bleiben, bis die Politik uns erhört und endlich ernst gemeinte Lösungen schafft. Denn trotz der paar Stunden in der Woche, die die Kinder nicht systemrelevanter Eltern in Schule und Kita dürfen, ist dies lange kein Sprint mehr, sondern ein Marathon, dessen Ende leider noch nicht absehbar ist…
Haltet durch und bleibt gesund!
Absolut richtig geschrieben 😍
Und Hauptsache die Grenzen werden geöffnet, die Reisewarnungen zurück genommen und jeder kann und darf dann rein und raus wie er will und mag. Aber in den Schulen werden Handstände mit 1,50 Abstand vollführt. Der Lockdown für 4 Wochen, alles ok. Haben wir gerne mitgemacht und uns auch an die Vorgaben gehalten. Langsam aber sicher reicht es nun mal. Die Neuinfektionen sind rückläufig, alles wird wieder aufgemacht. Dann kann auch die Schule jetzt endlich vernünftig laufen. Ich habe keine Lust mehr, lieber Politiker!
Schreibst mir aus dem Herzen.
Ich habe Gänsehaut beim Lesen bekommen.
Und manchmal musste ich über den vorhandenen Sarkasmus einfach nur schmunzeln.
Hallo, Mutter von 2 Schulkinder und tätig im Einzelhandel 😉
Lasst uns alle vor dem Schwimmbad treffen,das wird ja sicher bald öffnen.
Schule ist ja eh nicht 🤷♀️
Großartige Zeilen 💚
So ehrlich schön 😊
Treffender und auf den Punkt gebracht geht es nicht👍👍👍👍👍👍und spricht mir aus der Seele, da bekommt man echt Gänsehaut beim lesen….
Das ist doch einmalig toll und so wahr. Wir stehen völlig im Regen als Familien. Und vor allem, die Politik weiss nun nicht mal, wie sie nach dem Lockdown alles wieder hochfährt. Und wir Eltern und die Kinder müssens büßen.
Ja, die fehlende Kommunikation finde ich fast am schlimmsten 😩
Einfach nur MEGA gut!
Es dpricht mir aus der Seel❤
Wenn ich Nachrichten höre geht es um ALLES, Touristik, Fußball, Gastronomie, Friseure, Kosmetikerinnen, geschäfte, Indoor Spielplätze….. und die Familien????😪😪
… die werden leider vergessen. Haben leider eine nicht gar so große Lobby 😩
Ein absolut großartiger Text!
Danke dir! 🥰
Danke. Ich lieg hier mit Tränen im Knopfloch und bete dass alle noch 5 Minuten schlafen. 🙂 Grossartiger Text!!!! Haltet durch
Danke dir! ❤️ Haltet ihr auch durch. Was sind wir nur für Superhelden!
Danke für den Beitrag, der hat es echt getroffen! Meine Störfaktoren sind 3 & 5 und ich habe meinem Chef gesagt, dass ich mich weigere sie zu „eliminieren“! Mein Home-„Office“ ist zur Mittagszeit der Herd, häufig ist es der Kinderzimmerfußboden und auch aus der Dusche kann man prima telefonieren, denn da wird man nicht so schnell gefunden und die Kollegen können mich endlich auch akustisch verstehen!
Liebe Grüße von einer Mutter, die nach 8 Wochen gesundheitlich ausgefallen ist, um andere vor Corona zu schützen.
Am liebsten würde ich in die Welt hinausbrüllen „Home-Office mit Kindern ist KEIN Home-Office!“ Haltet durch! Auch wenn es phasenweise so schwer ist. 😢
Ein absolut guter Text der einfach nur aus der Seele spricht. Warum wird es hingenommen, dass wir als Familien so verzweifeln? Ich bin mittlerweile so unglaublich enttäuscht und desillusioniert von unserer Politik, dass man nur auf die nächsten Wahlen hoffen kann, den Verantwortlichen einen richtigen Denkzettel zu verpassen, gemeinschaftlich als Familien. Das ist momentan meine Hoffnung für einen Umbruch und eine menschlich, familienfreundliche Zukunft!
Es ist wirklich traurig. Und zum Verzweifeln. 🥴
Super geschrieben, es spricht mir aus der Seele. Wir sind zwar keine home Office Familie, aber vollzeit Studium (jaaa. Das geht online weiter!) und Schichtdienst in nicht System relevanten Beruf reichen aus, um hin und wieder mal kurz zu bemerken, dass diese langanhaltende Situation uns die Kräfte raubt.
Was ich absolut genial finde, sind die Zeilen zu den Kindern als Virenschleudern. Darüber habe ich mir als angehende Pädagogin schon oft Gedanken gemacht. Welches Bild hat unsere Gesellschaft eigentlich von Kindern?
Ein Schock, so dachten wir, hätten wir inzwischen immerhin einen Bruchteil Gleichwertigkeit erreicht und die ersten Gesetzesentwürfe auf den Weg gebracht.
Und mal ganz ehrlich, Erzieher und Pädagogen schützen. Ja, und? Unsere Arbeit ist nunmal die Arbeit am Kind. Corona hin oder her. Wer Ü60 ist oder Vorerkrankungen hat, kann sich ja gerne freistellen lassen. Aber im Prinzip haben wir uns doch für die Kinder entschieden und ich würde es als sehr traurig empfinden, die Kinder insbesondere in dieser schweren Zeit nicht bei ihrer Entwicklung unterstützen zu dürfen.
Vielen Dank für den Artikel!
Ja, irgendwie hat uns Corona wieder in die 50er Jahre zurückkatapultiert. 😩 Und ich bin wirklich gespannt, was sie in ein paar Monaten zum Thema Superspreader sagen. Wird ne kleine Notiz am Rande sein, so viel ist sicher.
Ich finde den Text auch sehr gut geschrieben und fühle trotz dass ich keine Kinder habe mit. Ich sehe auch viele Familien die erschöpft und verzweifelt sind und ich denke auch, dass Unterstützung fehlt. Auf Grund meines Berufes sehe ich allerdings auch die andere Seite. Ich sehe Menschen die jeden Tag neue Anweisungen über die Handhabung in der Einrichtung umsetzen müssen. Viele Verwirrungen und das mit einem Team das nur aus der Hälfte von Mitarbeitern besteht. Die Hälfte weil es natürlich auch sein gutes Recht ist, sich auf Grund der Situation ein ärztliches Attest geben zu lassen.
Für mich stellt sich diese Frage : Wenn wieder alle Kinder in die Einrichtungen kommen dürfen, welche Regelung gibt es dann für die Mitarbeiter… Gelten dann die Atteste plötzlich nicht mehr? Müssen diese Menschen dann trotz Risikogruppe arbeiten? Wenn nein, wer soll die Kinder dann betreuen und auch in ihrer Entwicklung fördern.
Wie schon einmal geschrieben, ich kann nicht 100 Prozent mitfühlen, da ich noch keine Kinder habe, aber ich dachte mir dass ich trotzdem ein Kommentar schreiben darf 🙂
Ich bin völlig bei den Familien und würde sehr viel mehr Kinder in den Einrichtungen begrüßen weil auch ich meine Arbeit über alles liebe.
Schön, auch einen Kommentar von „der anderen Seite“ zu lesen. ❤️ Und ich stimme dir vollkommen zu. Wo bleibt die Unterstützung von oben? Mir ist völlig klar, dass da momentan eine enorme Last auf jeder einzelnen Einrichtung, jedem einzelnen Erzieher liegt. Ein kompletter Bereich in der Gesellschaft wird hier gerade vergessen bzw. so sehr vernachlässigt. 😢 Viel Kraft weiterhin! 🌈
Toller Text, der vielen von uns aus der Seele spricht! Danke dafür! Jetzt weiß ich, dass ich nicht alleine so denke und fühle 😊
Danke dir und haltet durch!! ❤️
Der Text liest sich, wie aus meiner Seele geschrieben. Ich mache Teilzeit-Homeoffice mit 3 und 6 jährigen Kindern. Meine Große ist ein Vorschulkind und vermisst ihre Freunde und den Kindergarten, sie akzeptiert irgendwie, dass es in diesem Jahr keine Vorschulaktivitäten mehr im Kindergarten geben wird, auch wenn sie sich darauf bestimmt schon 1,5 Jahre freut. Ihre Wutanfälle nehmen wieder zu, weil sie einfach verzweifelt ist. Mein Kleiner ist besser gelaunt, aber auch er vermisst seinen Kita-Alltag.
Ich fühle mich von der Regierung auch sehr im Dunkeln gelassen, unsere Kita soll am 8.6. im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen, aber Vorgaben vom Ministerium stehen noch aus. Wie soll es nach der Einschulung werden? Können wir dann weiterhin nur im Homeoffice arbeiten?
Hallo, der Text ist wirklich gut geschrieben. Wir haben 2 Kinder im Alter von 5 und 1,5 Jahren. Mein Mann und ich teilen uns die Betreuung, heißt ich gehe vormittags arbeiten bis mittags und er ab mittags bis abends. Das große Kind schläft nie vor 22 Uhr, weil er einfach nicht ausgelastet ist. Selbst eine Radtour von über 18km hat ihn nicht wirklich ausgepowert. Unsere Beziehung besteht derzeit also nur aus 10min mittags bei der „Übergabe“ und abends völlig erledigt auf der Couch.
Zum Thema Kinder als Virenschleudern kann ich nur den Artikel „Kinder haben das Recht auf Bildung“ aus dem Deutschen Ärzteblatt, Heft 19 vom 8.5.2020 empfehlen.
Mir macht die kommende Zeit Angst: was passiert mit der Wirtschaft? Wie viele Arbeitslose werden es werden? Welche Chancen werden unsere Kinder in dieser Zukunft haben? Welche politischen Probleme werden noch auftreten?
Ich bin eigentlich ein positiver Mensch, aber zur Zeit fällt mir das echt schwer.
Genau so läuft es hier. Na gut nicht ganz… ich trete nicht auf Legosteine, sondern Dinos, Schleichpferde und andere ebenso fiese Kleinteile. Meine kleine Speckhummel vermisst ihre KIGA-Freunde und mag Basteln eher nicht. Das Pubertier rebelliert hormongesteuert gegen elterliche Schulungsversuche und hält sich aber noch ganz gut. Der Mann verlässt frühmorgens das Haus, um seinem nicht systemrelevanten und nicht homeofficefähigen Job nachzugehen, während Mama versucht ihrem ebenfalls nicht systemrelevanten Vollzeitjob, dank eines wunderbar verständnisvollen Chefs, von daheim aus nachzukommen. Und die in „normalen“ Zeiten schon manchmal grenzwertige Gratwanderung wird mehr und mehr zum Ritt auf dem feurigen Vulkan. Und wenn ich oder andere Mütter es dann wagen auch nur n bisschen Nerven zu zeigen, dann sind sofort die Übermütter da, die Alles perfekt gewuppt kriegen und uns das Recht auf unsere Kinder absprechen, weil wir nicht noch zwischen Kinderbetreuung, Homeoffice, Homeschooling, Haushalt, Hund und Maus auf dem Acker 20h täglich Kartoffeln lesen und 3-4 vollwertigeMahlzeiten in Menüform bereiten, wie schon unsere Grossmütter und sie selbst natürlich auch. Einen Kommentar zur Familienpolitik erspar ich mir.
Vielen, vielen Dank für diese ehrlichen und offenen Worte!! Genauso sieht es nämlich in Deutschland aus!! Und leider wurde durch die Pandemie erstmal wieder deutlich, wie sehr Kinder in Deutschland „gehasst“ werden. In meiner Kindheit war es schon so, dann ging die Geburtenrate zurück, es gab zuviele „Alte“, da wurden dann Kita-Plätze aus dem Boden gestampft und jetzt sind wir wieder an dem Punkt, dass Kinder in Deutschland nicht gern gesehen sind. Aus Verzweiflung habe ich meinem Mann schon vorgeschlagen nach Dänemark oder Schweden aus zu wandern.
Toller Text, der mir aus dem Herzen spricht!!!
Der Text spricht mir und vielen anderen Müttern aus der Seele! Während unsere Arbeitgeber – zum Glück! -wirklich verständnisvoll und flexibel reagieren, fühlen wir uns von Kommune und Politik völlig im Stich gelassen. Kaltherzige Ratschläge, wie z. B. die erwähnte Verbannung der „Störfaktoren“ aus dem nicht vorhandenen Arbeitszimmer oder die pädagogisch wertvollen Tipps, die Kinder doch bitte nicht vor dem TV zu parken sondern die Zeit für Regenbogen Basteleien zu nutzen, lassen mir jedes einzelne Haar aufstellen. Die Stigmatisierung der Kinder in Form von Sprüchen, empörten Abstand nehmen oder dem panischen Zurechtrücken des Mundschutz, sind auch hier an der Tagesordnung. Das haben eindeutig die Medien verbockt. Ich trage eine stetige und unterdrückte Wut in mir, muss aber gute Miene machen und allem irgendwie gerecht werden. Devise: es muss ja! Über das entstehende Bildungsdefizit mag ich gar nicht nachdenken. Wir sind wirklich bemüht den Kindern alles zu ermöglichen, geforderte Lernstoffe zu übermitteln und die Kinder möglichst abwechslungsreich zu beschäftigen… aber Fakt ist, dass wir nun mal keine ausgebildeten Lehrer und Erzieher sind und parallel einem Beruf nachgehen müssen. Kind 1 geht inzwischen 1 x in der Woche für einige Stunde zur Schule, das entlastet etwas. Wann die Kita für Kind 2 wieder beginnt, steht noch in den Sternen. Und die zuständigen Politiker floskeln vermeintlich aufbauende Pressemeldungen, die aber irgendwie nichts bewirken außer das eigene Image für die Wahl aufzupolieren. Zumindest merken wir noch immer nichts von den vielen Versprechen.
Und zusätzlich zu den aufgezählten Punkten darf man dann im Internet in vielen Kommentaren noch anhören man ‚habe ja schließlich die Kinder gewollt und solle sich jetzt nicht so anstellen auch mal Zeit mit ihnen zu verbringen‘. Darum geht’s ja gar nicht, liebend gern! Wenn die übrigen Verpflichtungen nicht auch noch alle da wären… Und es entsteht der Eindruck ‚die Schulen sind ja jetzt wieder auf‘ (hier 1x die Woche für 3,5 Stunden). Schön fürs Kind und ein Anfang, aber für alles übrige ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich habe Glück mit Job und Chef und Alter des Kindes, aber wie der Artikel schreibt ist all das eher Zufall. Ich wünsche uns allen noch starke Nerven!
Genau so ist es, toll beschrieben.
Und was macht die Politik?
21.04. Die amtierende Kultusministerin (und Spitzenkandidatin für die nächste Landtagswahl) von Baden-Württemberg, Fr. Dr. Eisenmann, fordert ein 300 Millionen Euro schweres Sonderprogramm für die Gastronomie und wünscht eine baldige Eröffnung der Biergärten.
28.04. Die amtierende Kultusministerin von Baden-Württemberg, Fr. Dr. Eisenmann, schreibt einen Brief mit warmen Worten an uns Eltern.
Möge sich jeder seinen eigenen Reim darauf machen.
Schön geschrieben. Wir sind seit Kurzem mit einem weiteren „Störfaktoren“ gesegnet.
Ich habe daher zwar nichts beruflich zu organisieren, aber ich hätte auch gerne etwas Zeit gehabt um in Ruhe schwanger zu sein.
Mein Mann arbeitete solange zwar daheim, aber dafür mehr als sonst. Viel Familienzeit und Ruhe gab es daher nicht, dafür mehr Stress. Und Ermahnungen von Verkäufern, wenn meine Kinder trotz dutzendfacher Ermahnung beim Einkaufen einmal weiter weg gingen und etwas anfassten.
Ich halte uns auch für „systemrelevant“ und finde schon alleine das Wort etwas schwierig. Ich mag kaum noch rausgehen. Das macht keinen Spaß zur Zeit!
Leider liest man weiter viel zu wenig davon, wir werden weiter ignoriert und Hilfe ist nicht in Sicht. Haltet weiter durch!
Absolut wahrheitsgetreuer Artikel. Hätte auch von meinen beiden Töchtern sein können. Die „GROßE “ mit 3 Kindern, 11, 7 und 5 Jahre alt, mit beiden Elternteilen in Heimarbeit, die“KLEINE“ mit 2 Kindern,7 und 4 Jahre alt, mit 1 Heimarbeiter. Alle „Heimarbeiter“ sollten die Kinderbetreuung und Beschulung übernehmen. Dies ist aber bei Videokonferenzen von mehreren Stunden ein Ding der Unmöglichkeit. Immerwieder platzen die Kinder in die Konferenzen hinein: Mama, Papa, ich muß mal k…, der …hat mich geärgert…. , was kann ich spielen…, ich will…, das ist doof…, usw,usf.. . Auch der toleranteste Videokonferenzpartner ist darüber nicht amüsiert.
Aber das ist nicht das besch….ste, sondern die Wertschätzung die die Gesellschaft, den Familien mit Kindern entgegenbringt. Nämlich keine! Werbemäßig vorgebrachter „Beifall “ kann echte Wertschätzung nicht ersetzen.
Ebenso zeigt sich in dieser Zeit die tatsächliche „Gleichberechtigung“ der Frauen in der Gesellschaft. Diese haben sich eben um die Kinder zu kümmern und nebenbei noch zu arbeiten! Ausnahmen bestätigen die Regel.
Auch zeigt sich an dem „Ausstiegsszenario“ aus den Coronarestriktionen das das „Hochfahren“ der Wirtschaft, insbesondere der Autoindustrie, weit, weit, wichtiger ist, als die Bildung der Kinder! Wenn, wie in meinem Fall, das erste Schuljahr um fast die Hälfte gekürzt wird, braucht man später nicht über Bildungslücken, Bildungsunwilligkeit,und ähnliches zu schwadronieren. „Heimarbeitseltern“ können die entstandene Lücke nicht vollständig schließen. Das zìeht sich über alle Jahrgänge hin. Sollen unsere Kinder auf wackligen Fundamenten ihren weiteren Bildungs/Lebensweg aufbauen? Aus Kindern werden später „Konsumenten“. Wo ist eigentlich unsere „Bildungsministerin“? Da aber Bildung Ländersache ist, brauchen wir diese eigentlich?
Was eine Gesellschaft in ihren Nachwuchs investiert, zahlt sich später aus!
Kinder sind die ZUKUNFT! Wer da nichts unternimmt, verspielt seine Zukunft!
Übrigens: interessant ist für mich, das ich nur von Frauen und Mütternkarl Kommentare zu diesen Thema lesen konnte.
Ich wünsche allen Familien (auch Alleinerziehende sind eine Familie) das sie trotz aller Schwierigkeiten nicht an diesen zerbrechen und weiter für ihren Nachwuchs da sind!
Hallo Steffen! Nachdem ich deinen Kommentar hier gelesen habe, musste ich erst mal Rotz und Wasser heulen. Und zwar so richtig. Wie in diesen Comics aus den 80er Jahren, wenn die Tränen links und rechts nur so rausspritzen. Es tut so unfassbar gut, verstanden zu werden. Und zwar eben nicht nur von der Mama nebenan, die genau dasselbe Schicksal teilt und am Rande oder inmitten eines Burnouts ist. Sondern von einem vielleicht eher indirekt betroffenen Menschen, dazu noch männlich. Ich wünschte mir mehr davon. Das ist es, was uns in dieser Zeit Kraft schenkt. Während die Ignoranz einfach jegliche Reserven auffrisst.
DANKE ❤️
Eigentlich ist es doch vergleichbar mit der Situation des Pflegepersonals ( bzw allen schlecht bezahlten sozialen Berufen ) es wird ausgenutzt, dass wir niemals streiken würden, weil wir unsere Kinder lieben. Genauso wenig würden Krankenschwestern Menschen sterben lassen – das was also ihren Beruf ausmacht wird ihnen zum Verhängnis: ihre soziale Ader. Wir würden alles für unsere Kinder tun bis an die Grenzen und das wird gerade gnadenlos ausgenutzt. Oder glaubt ihr, dass die systemrelevanten Berufe zukünftig besser bezahlt werden?
Die Kinder sind doch angeblich die Zukunft ( natürlich auch die zukünftigen Steuerzahler ) warum sind sie nicht systemrelevant? 🙁
Wenn es mir als Vollzeit-Mutti nicht so aus der Seele schreien würde, würde ich herzlich lachen.
Noch nie hab ich mich so von der Politik alleingelassen und so verarscht gefühlt.
Und da werd ich weder zum Verschwörungstheoretiker noch zum Rechtspopulisten.
Was soll ich sagen: wenn der Chef einem Unprofessionalität vorwirft, weil man in einem Online-Meeting mit einem Kunden das Mikrofon auf mute stellt wenn man nichts zu sagen hat… Meine Tochter ist 31/2. Die juckt so ein Meeting im Home Office herzlich wenig.
Oh je, da braucht wohl eher der Chef mal eine Schulung zur Online-Meeting-Etikette!… Ich finde nichts lästiger als Leute die extrem laut ins Mikro schnaufen oder mit der Tastatur klappern, draußen/unterwegs mit allerlei Wind/Störgeräuschen teilnehmen etc. Völlig unabhängig von den aktuellen Herausforderungen mit der Familie zu Hause ist es eher ein Beweis für Höflichkeit und Rücksichtnahme wenn man sich nur „laut“ schaltet während man auch wirklich spricht. Leider zeigt sich aber gerade jetzt wie altmodisch oder unflexibel ein Vorgesetzter oder gar ein ganzes Unternehmen ist – das ist so gar nicht zeitgemäß und man wünscht sich dass die Erkenntnis da mal einsetzt. Ich persönlich habe Glück mit guten Rahmenbedingungen, höre aber gruselig überholte Einstellungen und Erwartungen aus meinem Umfeld, übrigens auch bei Kinderlosen. Auch hier gibt es noch viel zu tun in den Köpfen und in der Arbeitswelt… 🙁
.. nach einem weiteren Tag HomeSchooling mit Gefühlsausbrüchen, einem Kita Kind welches in der Zwischenzeit mal wieder die Wäsche sortiert h (nach eigenem Plan) , musste ich gerade echt schmunzeln…. es gibt Momente in denen ich mein Kind einfach bei den zuständigen Regierungsmenschen abgeben will, aber wahrscheinlich sind sie dann total lieb. Digitalisiert wird jetzt alles …. nur die Kinder halt nicht.
Hin und her gerissen zwischen Job und Familie ist man als Frau immer. Die Gleichberechtigung existiert doch hauptsächlich auf dem Papier. Es stimmt, dass die Liebe zur Familie uns Frauen daran hindert zu streiken und das selbstverständliche Übernehmen von Verantwortung für die Family GmbH durch uns einfach gemacht wird. Was hat sich denn tatsächlich geändert in den letzten 30 Jahren? Wieviel tragen die Männer (=Väter) mit? Was passiert, wenn Mama aussteigt? Gerade jetzt? Ich wage das gar nicht aus Angst, meinen Kindern zu schaden. Corona hat uns mehr als deutlich gezeigt, dass wir Mütter es sind, die alles geben. Die sich selber nicht in den Fokus stellen, sondern die Familie. Das ist systemrelevant. Die nächste Generation zu erziehen und auf das Leben als Teil unserer Gesellschaft vorzubereiten ist systemrelevant. Normalerweise werden wir darin durch Kitas und Schulen und den großartigen Menschen die dort für unsere Kinder arbeiten unterstützt. Jetzt grad nicht mehr. Der Staat versagt gegenüber der kommenden Generation. Und by the way – Steuern zahlen auch wir aus unseren oft unterbezahlten Jobs. Auch das ist systemrelevant.
Danke für den Artikel. Er spricht mir aus der Seele, aus dem Herzen usw. Meine Nerven habe ich schon in den letzten 10 Wochen irgendwann und irgendwo verloren. 2 Schulkinder, Homeschooling (das Wort kann ich nicht leiden, Homeschooling ist ja offiziell in Deutschland nicht erlaubt und wenn hätte man sich freiwillig dafür entschieden), HomeOffice, Homesporting (Kinder werden immer runder- der Schwimmverein hat ja auch zu), Hausarbeit, Bespaßung usw. Mein Mann ist im systemrelevanten Job den ganzen Tag weg. An manchen Tagen möchte man alles hinschmeißen. Ich überlege nach den Sommerferien meine Teilzeit weiter runter zu schrauben, falls der Wahnsinn weiter geht. Da fragte ich meinen Mann, ob er nicht mit den Stunden runter gehen kann und er meinte, er will das nicht. Warum ist das eigentlich selbstverständlich das wir Frauen das alles übernehmen?
Genau das ist es ja. Familien/Kinder machen sich nicht alleine. Auch ich habe just einen Teilzeitantrag gestellt ab Sommer. Die finanziellen Einbußen werden nicht spaßig. Auch mein Mann ist nicht bereit mit seinem Chef darüber zu verhandeln. Als ob meiner gejubelt hätte! Familien sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Was heute hier im kleinen passiert hat Auswirkungen auf das was morgen in der Gesellschaft passiert. Wenn es um gleichgeschlechtliche Ehen geht haben viele Politiker eine klare Meinung zur Wichtigkeit der Familie als kleinstes gesellschaftliches Gefüge. Aber seien wir doch ehrlich: Gleichberechtigt und zeitgemäß ist das doch nicht. Eher extrem regressiv. Wäre eine ehrliche, faire und individuell verhandelbare Aufteilung in Familie und Job da, müssten wir diese Diskussion gar nicht führen. Politisch gesagt ja – aber gewollt? Nein.
Danke danke danke für all eure Kommentare, für euer geteiltes Leid, eure guten Wünsche. Derzeit komme ich leider nicht dazu, jeden einzelnen ausführlich zu beantworten. Aber ich freue mich über jeden einzelnen. Bleibt stark! Was sind wir nur für Superhelden!
Danke danke danke…..mehr braucht man dazu nicht schreiben!!! Bravo
Love it!!! Danke hoch zehn!!!!
Meine Kinder (7 + 10) haben aufgrund der strikten Gruppentrennung in der Schule aktuell: 10 Min. Einlass-Zeitfenster, 5 Min. pro Klasse Toilettenzeit am Vormittag, 25 Min. Hofpausenzeit pro Klasse, 20 Min. Zeit für Mittagessen. Mundschutz muss angelegt werden, wenn die Lehrerin zum Tisch tritt.
Ich wäre mit allem einverstanden, wenn sich nicht gleichzeitig in den Biergärten Menschen aneinanderschmiegen würden, der Wirt die Gäste nicht mit Handschlag begrüßen würde, die Kellner ihren Mundschutz nicht am Ohr hängend tragen würden, Fußballer sich beim Torjubel nicht in den Armen liegen würden…
Es wird mit zweierlei Maß gemessen und die ach so herbeigesehnten Lockerungen werden auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Ich könnte nur k*****.
Oh so vielen lieben Dank für diesen Artikel, jedes einzelne Wort spricht mir aus der Seele. Auch das mit dem Arbeitszimmer 😛 ich versteck mich mit dem Laptop hinter den Wäschesammlern, weil die Störfaktoren dort nie nachgucken!
Ich bin dankbar dafür das es Menschen gibt die diese Dinge so gut in Worte fassen können. Und jap… das Karussell war vor der Krise schon schwer, wenn die KiTas jemals wieder öffnen will ich mich darüber auch nicht mehr beschweren! Ehrlich, ich dachte nach der Geburt meines Zweiten Zwerges, soviel stressiger kann’s nicht mehr werden… oh wie lag ich falsch. Vielleicht sollten wir alle unsere Kinder dauerhaft im Bundestag parken, mal sehen wie schnell dann eine Lösung gefunden wird.
Es tut so gut, zu lesen, dass die eigene Verzweiflung, Wut und Überforderung kein selbstverursachtes Schicksal, Unfähigkeit, Selbstmitleid oder überzogene Wahrnehmung sind (zu dem Ergebnis man als in Deutschland sozialisierte Mutti wieder immer gerne kommt), sondern auch von anderen ganz genauso erlebt werden! Danke für den wundervollen realitätsabbildenden Artikel liebe Mutter Rabenherz
Auch wenn ich dabei fast geheult hätte, danke für diesen Artikel!
Wir Eltern als neue Randgruppe der Gesellschaft haben ja leider kein Sprachrohr wie andere Interessenverbände.
Insbesondere wenn zeitgleich in der Tagesschau ein Beitrag gebracht wird, der suggeriert, dass die Kindergärten ja wieder den Regelbetrieb aufgenommen hätten (18.01.2020, https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-703635.html).
Ich musste meinem Chef am nächsten Tag erst einmal darüber aufklären, dass dies ein eingeschränkter Regelbetrieb (für wenige Stunden an wenigen Tagen in der Woche) ist,und das ich und meine arbeitende Frau als ’nicht-systemrelevante“ Leistungsträger weiterhin keinen Anspruch auf eine Notbetreuung haben. Aber zum Glück gibt es ja Home Office. Da kann man auch weiterhin nachts, falls die Kinder dann endlich mal schlafen würden, sich produktiv seiner Arbeit widmen.
Danke!
Weder habe ich kleine Kinder daheim, noch darf ich groß ins Homeoffice.
Ich gehöre zu denen, die gerne Schulkinder betreut und momentan einsam ihre Runden in der Grundschule dreht.
Am Freitag habe ich einen Brief an die Kultusministerin geschrieben und gefragt ob es ihr Ernst ist, die Eltern mehr oder weniger bis mindestens September in ihrem eigenen Saft schmoren zu lassen.
Gestern gab es in Heidelberg eine erste Demo von Eltern, in Darmstadt waren bei querdenken 615 zwei Erzieherinnen auf der Bühne und haben für die Rechte der Kinder gesprochen.
Werdet laut!
Kinder brauchen andere Kinder!
Eltern brauchen Luft zum Durchatmen!
Und wir Erzieher*innen und Lehrer*innen brauchen Euch alle!
❤️
Weil ich einfach was tun muss, habe ich eine Petition gestartet – relevant für mein Bundesland Bayern.
Danke an alle, die diese unterstützen – für unsere Kinder und uns Eltern!
https://www.openpetition.de/petition/unterzeichner/fuer-einen-regelbetrieb-an-bayerischen-schulen-und-kitas-ab-september-2020
Danke für die Petition! Ich bin einfach nur fassungslos, dass die Belange der Kinder und Jugendlichen und der Eltern in der Politik kaum diskutiert werden.